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Alchemie in der Communitas Saturni
von Meister ... Shetty ...

Die alte und überlieferte Kunst der Alchemie, deren Ziel einst hauptsächlich die Transmutation von Metallen war und bis auf die Smaragdtafeln des Hermes Trismegistos zurückgeht, hatte ihre Blütezeit im Mittelalter. Aus ihr gingen im späteren Verlauf die Naturwissenschaften wie Chemie und Physik hervor, welche sich heutzutage leider nur noch auf den wissenschaftlichen Teil der Erkenntnisse beschränken und damit den „magischen“ Teil dieser Kunst, zum großen Teil eingebüßt haben.

Wie in jedem guten Handwerk gehört jedoch auch hier eine Verbindung geschaffen, quasi die „Seele“ (Theorie, Intuition und Erfahrung) geht einher mit dem „Körper“ (praktische alchemistische Arbeit und stoffliche Substanzen). Erst die Verbindung beider mit dem Geist (Magie) ermöglicht es uns, zum einen im eigenen Labor zu entsprechenden Ergebnissen zu kommen, als auch die Schriften der alten Meister und Überlieferungen richtig zu deuten und zielgerichtet anwenden zu können. Auch die Alchemie kann hierbei noch einmal in viele Untergebiete eingeteilt werden, und es ist dem Magus selbst überlassen, welchem Bereich er sich besonders widmen möchte. Die Möglichkeiten reichen dabei von der Tinten- und Siegelwachsherstellung bis hin zu Giften, Heilkräutern und pflanzlichen Essenzen und letztendlich auch zu Forschungen zum Opus Magnum oder den überlieferten Legenden des Lebenselixiers oder des Steins der Weisen, wenn man denn diesem Wege zugeneigt ist. Selbst Dinge, die wir im heutigen Leben wiederfinden, sei es die Spagyrik, die Phytotherapie oder die Homöopathie, lassen sich - mehr oder weniger - auf einige Wissensgebiete der Alchemie zurückführen. Ebenso gibt es in der Alchemie einen Bezug zur Psychologie wie zur Astrologie und anderen Gebieten der „klassischen“ Magie, die sich teilweise noch überlappen.

Innerhalb der Loge bestehen daher aktive Bemühungen, auch den Zweig der Alchemie in unseren Tagesablauf und in unsere magische Ausbildung, soweit es der einzelne vermag und möchte, zu integrieren. So werden in der Communitas-Saturni viele Tinkturen, Heilsalben, Flammpulver und Kräutermischungen noch von Hand oder auf alchemistischem Wege gefertigt, ebenso die Logenräucherungen, für welche die Räucherkegel noch in Handarbeit durch die Geschwister gefertigt werden. Das Gießen von Amuletten oder dem Electrum Magicum kann hier getrost auch in diesen Bereich mit einbezogen werden. Wie weit die Möglichkeiten des einzelnen im eigenen Heimlabor reichen, obliegt dabei selbstverständlich jedem selbst.

In der alchemistischen Theorie und Praxis nehmen wir innerhalb der Communitas Saturni neben den Erkenntnissen aus der eigenen Forschung hierbei auch Bezug auf die Werke der alten Meister dieses Fachs, so beispielsweise durch die Schriften von Agrippa, Paracelsus, Nikolas Flamel, Johann Agricola, Basilius Valentinus, Arnaldus Villanova, bis hin zu Werken „neueren“ Datums, durch Gregor A. Gregorius, Peter Hochmeier oder Daniel Hornfisher.

Der Chelat ist gerne eingeladen, um sich auf diesem interessanten Gebiet der Hermetik und Alchemie entsprechend weiterzubilden und im eigenen Labor nicht nur Bestehendes und Überliefertes zu überprüfen, sondern auch durch empirische Forschung zu neuen, eigenen Ergebnissen und Erfahrungen zu gelangen. Bezugsquellen für alchemistische Gerätschaften sowie zu Werken der klassischen Literatur und alchemistischen Substanzen können dem Chelaten dabei gerne durch die Loge genannt oder geliefert werden. Chelaten sollten auf diesem Wege generelles Interesse an Chemie und Physik haben, sowie der Mineral- und Pflanzenkunde nicht abgeneigt sein. Medizinische Kenntnisse oder Erfahrung in der Heilkunde oder als Heilpraktiker/in können dieses Gebiet zudem noch vorteilhaft weiter unterstützen. Geduld und Ausdauer sind zudem wichtige Pfeiler auf dem Wege der Alchemie.